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Zeitsprung: Am 6.9.1943 kommt Roger Waters von Pink Floyd zur Welt.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 6.9.1943.
von Timon Menge und Christof Leim
Mit Pink Floyd hat er die Rockmusik auf ein neues Level gehoben. Als Solokünstler ist er heute noch aktiv, musikalisch wie politisch: Roger Waters. Am 6. September 1943 kommt er im englischen Great Bookham in Surrey zur Welt. Wir blicken auf sein nicht immer einfaches Leben und auf sein Schaffen als Musiker zurück.
Hört hier in Is This The Life We Really Want? rein:

Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.
Der kleine Roger ist noch kein halbes Jahr alt, als er seinen Vater an den Zweiten Weltkrieg verliert. Dabei war Eric Fletcher Waters zunächst überzeugter Pazifist, änderte seine Einstellung jedoch während des Krieges. So fällt er im Februar 1944 in Italien, als er die deutsche Wehrmacht bekämpft. Das Aufwachsen ohne Vater beschäftigt Roger Waters bis ins hohe Erwachsenenalter und wird zum Gegenstand vieler seiner Songs.
Es geht los
Im Jahr 1964 lernt Waters dann Nick Mason und Richard „Rick“ Wright kennen. Gemeinsam gründen sie die Band Sigma 6, mit der sie zunächst aktuelle Blues- und Beatsongs nachspielen. 1965 tritt Waters’ Schulfreund Syd Barrett der Gruppe bei und benennt sie in The Pink Floyd Sound um, angelehnt an die Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council. Später wird daraus The Pink Floyd, 1968 schließlich Pink Floyd. (Richtig so: Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht.) Im April des gleichen Jahres trennen sich die Briten wieder von Barrett, der unter Drogensucht und psychischen Problemen leidet (mehr dazu hier). An seine Stelle tritt David Gilmour, den Barrett und Waters aus ihrer Schulzeit kennen. Nach Barretts Austritt entwickelt sich Bassist Waters zum kreativen und konzeptionellen Kopf sowie Haupttexter der Band, und Pink Floyd nehmen Fahrt auf.
Zu seinen bekanntesten Werken mit Pink Floyd zählt das Konzeptalbum The Wall (1979) sowie der dazugehörige Film und die aufwändige Liveshow. Die Geschichte erzählt von Pink, einem jungen, erfolgreichen Musiker, der eine imaginäre Mauer um sich errichtet, weil er unter seiner Helikoptermutter, der Abwesenheit seines im Krieg verstorbenen Vaters, Schulproblemen in der Kindheit und schwierigen Liebesbeziehungen leidet. Man muss kein Psychologe sein, um die autobiografischen Züge der Handlung zu erkennen.
Es gibt Streit
Mitte der Achtziger häufen sich die kreativen Differenzen zwischen Waters und seinen Kollegen, bis der Bassist die Band 1985 schließlich verlässt. In der Folgezeit kommt es zur juristischen Auseinandersetzung darüber, wer den Bandnamen für sich beanspruchen darf. Waters unterliegt. Später erreichen die Musiker eine außergerichtliche Einigung, die unter anderem vorsieht, dass er die Aufführungsrechte an The Wall behalten darf. Davon macht der Brite am 21. Juli 1990 im großen Stil Gebrauch und stellt anlässlich des Mauerfalls eine Show auf die Beine, die 250.000 Besucher zum Potsdamer Platz in Berlin lockt. Das Konzert The Wall – Live In Berlin wird weltweit per Satellit übertragen.
Unter eigenem Namen veröffentlicht Waters mehrere Alben, beginnend mit The Pros And Cons Of Hitch Hiking (1984) und Radio K.A.O.S. (1987). Der große kommerzielle Erfolg bleibt aus, doch Kritik und Fans nehmen das weitere Schaffen meist positiv auf. 1992 erscheint Amused To Death, eine große Abrechnung mit modernen Massenmedien und politischer Unterdrückung, die auf dem gleichnamigen Buch von Neil Postman basiert. Nicht nur Medien und Politik bekommen ihr Fett weg, sondern auch der Musicalmacher Andrew Lloyd Webber, dem Waters vorwirft, dass seine Shows nicht zum Nachdenken anregen, sondern bloß die Massen ruhigstellen sollen. Er greift den Nachrichtensender CNN an, die US-Regierung unter George W. Bush sowie die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China. Es ist Waters’ letztes Studioalbum für 15 Jahre.
Ein bisschen Reunion schon
1994 lehnt er es ab, mit Pink Floyd auf die Bühne zurückzukehren. Seine ehemaligen Bandkollegen schlagen ihm vor, Dark Side Of The Moon in voller Länge aufzuführen. Das Konzeptalbum von 1973 gehört zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen aller Zeiten, wie ihr in diesem Zeitsprung nachlesen könnt. Im Jahr 1999 startet Waters die In The Flesh-Tour, die drei Jahre dauert, Solostücke und Pink-Floyd-Songs umfasst und überraschend erfolgreich ist. Am 2. Juli 2005 gibt es dann doch eine Reunion: Nach 24 Jahren steht Waters wieder mit Pink Floyd auf der Bühne — beim Live 8-Konzert in London, organisiert von Bob Geldof. 2006 besinnt sich Waters auf alte Erfolge und spielt im Rahmen einer Welttour, die sich über zwei Jahre erstreckt, Dark Side Of The Moon mit seiner eigenen Band komplett. 2010 startet er die Wall Live-Tour, die zur erfolgreichsten Konzertreise aller Zeiten eines Solokünstlers wird.
Roger Waters vs. The Wall 2010. Pic: GabeMc
Für Aufregung und Antisemitismusvorwürfe sorgt Waters mit seiner Haltung zu Israel und seiner Nähe zur Polit-Kampagne BDS (Boycott, Divestment and Sanctions), die durchaus umstritten ist, wie man im Tagesschau-Faktenfinder nachlesen kann. Als Reaktion auf die öffentliche Kritik veröffentlicht Waters am 1. August 2013 dieses Statement auf Facebook. Darin beruft er sich auf seine künstlerische Freiheit, auf seine jüdischen Freunde und Verwandten sowie auf den Kampf seines Vaters gegen den Nationalsozialismus.
Waters war viermal verheiratet und hat drei Kinder. Er bezeichnet sich Atheist. Nach zahlreichen Jahren „on the road“ erschien 2017 sein jüngstes Album Is This The Life We Really Want?. Roger Waters hat im Laufe seiner Karriere den Progressive Rock geprägt wie kaum ein anderer Musiker und eine ganze Generation beeinflusst — künstlerisch, gesellschaftlich und ästhetisch. Happy Birthday!
Weiter musikalisch aktiv: Roger Waters, hier 2008 in London. Pic: Eddie Berman

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Zeitsprung: Am 14.5.2016 landet Beyoncé mit jedem Song von „Lemonade“ in den Top 100.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 14.5.2016.
von Christof Leim
Dass Beyoncé zu den ganz Großen im Pop gehört, weiß jeder. Wie sehr die Dame mit ihren Veröffentlichungen die Musikwelt dominiert, zeigt sich bei ihrem neuen Album 2016 besonders in einer Statistik. Am 14. Mai 2016 landen alle (!) zwölf Songs von Lemonade in den Top 100 der US-Single-Charts – gleichzeitig. Die beeindruckende Liste sieht dann folgendermaßen aus:
#10 Formation
#11 Sorry
#13 Hold Up
#18 6 Inch (featuring The Weeknd)
#28 Don’t Hurt Yourself (featuring Jack White)
#35 Freedom (featuring Kendrick Lamar)
#37 Pray You Catch Me
#38 All Night
#41 Daddy Lessons
#43 Sandcastles
#47 Love Drought
#63 Forward
Das heißt: Nicht nur eine oder zwei Nummern von der Scheibe sind gleichzeitig ein Hit, sondern alle. Das passiert im Showbusiness quasi nie – oder zumindest selten. Beyoncé Giselle Knowles-Carter schlägt mit diesem Coup den damaligen Rekord von Taylor Swift für „die meisten Songs einer Künstlerin gleichzeitig in den Charts“: Swift konnte am 13. November 2010 alle elf Tracks ihres Albums Speak Now gleichzeitig in den Top 100 platzieren. Nicht mal Michael Jackson hat das mit Thriller geschafft, dem meistverkauften Album aller Zeiten. Eine ähnliche Dominanz schafften höchstens die Beatles, als sie 52 Jahre früher immerhin die Top 5 komplett in Beschlag nehmen konnten.
Und Beyoncé liefert weitere Superlative: Lemonade landet natürlich an der Spitze der Albumcharts und markiert die sechste Nummer eins für die Sängerin in Folge. Jede einzelne Veröffentlichung einschließlich des Debüts landete ganz oben, womit sie einen Rekord von DMX bricht. Die Scheibe wird in nur einer Woche 115 Millionen Mal über den Streamingdienst Tidal gehört (Rekord für eine weibliche Künstlerin) und verkauft sich als physischer Tonträger weltweit 2,5 Millionen Mal (meistverkauftes Album 2016 weltweit). Im Folgejahr steht Lemonade satte neun Mal auf der Liste der Nominierten für die Grammy Awards und gewinnt zwei davon. Die Single Formation wird dreifach nominiert, drei weitere Songs jeweils einmal. Damit endet die Liste an Preisen und Auszeichnungen nicht, wie man hier sehen kann… Läuft.
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Taylor Hawkins Tribute: Sein Sohn brachte Police-Schlagzeuger Stewart Copeland zum Weinen
Der Auftritt von Taylor Hawkins’ Sohn Shane beim Tribute-Konzert der Foo Fighters für ihren verstorbenen Schlagzeuger am 3. September 2022 in London war definitiv eines der emotionalen Highlights des Abends — auch für Police-Schlagzeuger Stewart Copeland. Und zwar so sehr, dass dem legendären Drummer (der an diesem Abend auch performte) die Tränen kamen.
von Markus Brandstetter
„Ich fing an zu weinen“, sagte Copeland vor kurzem gegenüber der US-amerikanischen TV-Show CBS This Morning. “Er hat es. Er hat so viel Kraft und Enthusiasmus. Er hat die Haltung seines Vaters, die musikalische Sprache. Es war wirklich emotional, den jungen Shane dort oben zu sehen.”
There goes my hero
Der 15-jährige Sohn des Anfang 2022 völlig überraschend verstorbenen Hawkins bot gemeinsam mit der Hauptband seines Vaters das Stück My Hero dar — und bewies, das er seinem Vater nicht nur optisch, sondern auch in puncto energetischem Schlagzeugspiel immens ähnelt.
Zu sehen gibt es den Auftritt hier:
Dave Chapelle erinnert sich an Treffen
Der US-amerikanische Comedy-Superstar Dave Chapelle erinnerte sich kürzlich ebenfalls an ein eindrucksvolles Zusammentreffen mit dem Teenager im Backstage-Bereich des Festivals. „Ich traf diesen Jungen, der vielleicht 12 oder 13 Jahre alt war — und ich fragte ihn, weil er Skateschuche anhatte, ob er Skateboard fährt“, wird er von NME zitiert. „Er meinte ‚Ich skate nicht, weil ich meinen Arm nicht verletzen möchte’. Ich sagte nur, was für eine Antwort ist das denn? Ein einfaches ja oder nein hätte es schließlich auch getan- Der Junge. meinte dann: Ich will Schlagzeuger werden, so wie mein Vater.“
Dass Shane den Song My Hero bestens drauf hat, bewies er bereits im Juli, als er den Song am Independence-Day-Wochenende auf dem Dach einer Garage in Laguna Beach performte. Das Video hatte in den sozialen Medien die Runde gemacht und allerorts für Begeisterung gesorgt.
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David Lee Roth veröffentlicht nostalgischen Song über Van Halen
Nothing Could Have Stopped Us Back Then Anyway heißt der neue Solo-Song von David Lee Roth. Darin setzt sich der Sänger auf sehr emotionale Weise mit der goldenen Ära von Van Halen auseinander.
von Björn Springorum
Nostalgie und ein wenig wohlverdiente Verklärung bestimmen das Bild in David Lee Roths neuestem Solo-Song. Das soeben veröffentlichte Nothing Could Have Stopped Us Back Then Anyway ist eine Hymne an das klassische Line-Up von Van Halen, deren Sänger Roth von 1974 bis 1985 und dann noch mal von 2007 bis 2020 war. Auf YouTube gibt es zu dem Song ein wunderbares Foto aus der goldenen Ära der Band (siehe oben).
Denkmal für Van Halen
Die folkige, retroeske Ballade klingt wie eine Mischung aus Crosby, Stills & Nash und den ruhigeren Sachen von Van Halen und zeigt David Lee Roth in reflektierender Stimmung. In den Lyrics heißt es unter anderem:
We laughed, we cried, we threw the television off that balcony – that memory means so much to me.
Wofür der Song gedacht ist, bleibt allerdings ein kleines Geheimnis. Wahrscheinlich wollte der Sänger einfach mal wieder die Vergangenheit hochleben lassen. Schon 2020 haute David Lee Roth mal fünf Songs für ein Projekt rund um ein Comic raus, an dem auch Rob-Zombie-Gitarrist John 5 musikalisch beteiligt war. Der hat sich übrigens schon lang auf dieses Van-Halen-Tribut gefreut, das jetzt endlich erschienen ist und auf dem er auch spielt. „Einen schöneren Song habe ich mit Dave noch nie gemacht“, schwärmte er kürzlich. „Ich weiß nicht, warum er den nicht veröffentlicht. Die Leute müssen ihn hören, weil er sich um Van Halen dreht. Einfach nur wundervoll!“
Spätestens jetzt können wir alle wohl sagen: Recht hat er!
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