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Popkultur

Bob Dylan wütend: Songschreiber-Legende unterbricht Konzert wegen Mobiltelefonen

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Konzerte von Bob Dylan sind seit vielen Jahren unter anderem für zwei Dinge bekannt: Erstens, Mobiltelefone und Fotografieren sind während der Show strengstens verboten. Und zweitens, der Literaturnobelpreisträger spricht auf der Bühne nicht zu seinem Publikum. Zumindest beim zweiten Punkt machte der 77-Jährige kürzlich bei seinem Wien-Konzert eine Ausnahme – wenn auch wohl nicht so, wie es sich das Publikum das vielleicht erhofft hatte.

von Markus Brandstetter

Dylan unterbricht wütend die erste Zugabe

Dylan und seine Band spielten im Wiener Konzerthaus gerade die erste Zugabe – den Klassiker Blowing In The Wind – als Dylan das Stück plötzlich abbrach. Der Grund: Allem Anschein nach hatten sich einige im Publikum an das (vor der Show stets noch einmal per Durchsage verkündete) Handyverbot – und Dylan war sichtlich wütend. Die Band ging daraufhin in das Stück It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry über.



Im Video sieht man, wie Dylan vom Klavier zur Bühnenmitte schreitet und etwas auf den Aufnahmen nicht ganz verständliches ins Mikrophon grummelt. Dann tritt er einige Schritte zurück und stolpert, kann sich aber noch fangen. Erneut schreitet er zum Mikro, gestikuliert und stellt das Publikum vor die Wahl: „Entweder ihr macht Fotos, oder ihr macht keine Fotos”, hört man ihn sagen – und dann: „Entweder posieren wir oder wir spielen”.

Konzert ging weiter

Unter Applaus entschloss sich Dylan schlussendlich, doch zum Flügel zurückzukehren und das Lied – mit hörbar wutentbrannter Stimme – zu Ende zu bringen. Dann ging er schon vor der Band von der Bühne – diese spielte zum Abschluss eine Instrumentalversion von  Just Like Tom Thumb’s Blues.



Am Abend darauf gastierte Dylan erneut im Wiener Konzerthaus – laut Augenzeugenberichten hielten sich das Publikum bei dieser Show aber an das Handyverbot. Eins steht fest: Ein emotionaler Ausbruch Dylans hat ebenso Seltenheitswert wie ans Publikum gerichtete Worte. Insofern werden sich Besucher der ersten der zwei Wien-Shows wohl noch lange an das Gastspiel der kurzfristig übel gelaunten, aber in großartiger Form spielenden Musik-Legende.


Titelbild: Kevin Mazur/WireImage


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