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Popkultur

5 Wahrheiten über Kraftwerk

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Für alle Insider, jahrzehntelangen Fans, Neugierigen und Einsteiger: Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und präsentieren euch 5 Geschichten, Anekdoten oder Fun Facts zu einem Genre, einer Band oder einem/r Künstler/in. Einfach, weil das Leben witzigere, unglaublichere und interessantere Geschichten schreibt, als jeder Autor jemals könnte.

Kraftwerk sind Pioniere. Punkt. Die Mensch-Maschinen aus Düsseldorf haben viel für die elektronische Musik getan, mit ihrem Verständnis für Synthesizer und Drum-Computer aber auch die musikalische Entwicklung von HipHop vorangetrieben und sich darüberhinaus auch immer wieder an popmusikalischen Mechanismen abgearbeitet. Wir liefern fünf Wahrheiten über die Rheinländer und ihre Historie.

1. Kein Bock auf den King of Pop

Michael Jacksons Management versuchte in den 80ern des öfteren, eine Zusammenarbeit zwischen Jacko und den Düsseldorfern möglich zu machen – vergeblich. Auch David Bowie wurden sowohl die eventuelle Zusammenarbeit als auch ein Support-Slot auf dessen Tour verwehrt – und das, obwohl Bowie das Stück „V-2 Schneider“ niemand geringeren als Kraftwerk-Mitglied Florian Schneider gewidmet hatte. Der Grund für die allumfassenden Absagen beruhte aber nicht etwa auf Antipathie, sondern der Überzeugung der Band, in einem derartigen Kontext nicht stattzufinden zu wollen.

2. Scheu, scheuer, Kraftwerk

Zu dieser Einstellung passt ganz gut das generelle Auftreten der Band: Wenige Interviews, lebensgroße Puppen statt der Bandmitglieder auf Fotos, die Verweigerung der Annahme von Post, keine Besucher in den legendären Kling Klang Studios – Kraftwerk machten sich ganz schön rar. Eine schöne Geschichte dazu: Als Chris Martin 2007 die Erlaubnis erfragen wollte, die Melodie von Computer Love für das Coldplay-Stück Talk zu verwenden, schickte er dafür einen Brief an die Anwälte von Kraftwerk und erhielt erst Wochen später eine handgeschriebene Antwort, auf der schlicht und einfach das Wort „Ja“ zu lesen war.

3. Rennradfreak Ralf Hütter

Zum 80. Geburtstag der Tour de France veröffentlichten Kraftwerk im 1983 eine gleichnamige Single zu dem populären Radrennen in Frankreich und lancierten 20 Jahre später zum 100-jährigen Jubiläum der Tour ein ganzes Album – im Beiheft waren die Leistungskurve, die Laktatwerte, der Ruhepuls und die maximale Herzfrequenz von 180 Schlägen pro Minute von Ralf Hütter abgedruckt. Nicht ohne Grund: Denn der Rheinländer ist riesiger Fan des Rennradsports und schwingt sich seit jeher auf den Drahtesel, wann immer er nur kann.

4. Das 400.000-Mark-Jingle

Kraftwerk steuerten im Jahr 2000 ein Jingle für die Weltausstellung Expo bei. In dem Stück spricht von gerade Mal drei Sekunden Länge spricht eine verzerrte Stimme zu Computerklängen die Worte „Expo 2000“. Kraftwerk bekamen dafür 400.000 Mark – und ernteten genau wie Expo-Kulturchef Tom Stromberg heftige Kritik. Denn schließlich war das Stück eigentlich als Werbung für die Weltausstellung gedacht, im Endeffekt aber nicht mal radiokompatibel, weshalb die Band schließlich eine längere und um mehr Text ergänzte Version anfertigte. Ohne Expo-Bezug wurde daraus später der Song Planet der Visionen.

5. Quell der Uranium-Soundeffekte

Einer der prägnantesten Signature-Sounds von Kraftwerk stammt aus einer Apparatur namens Vortrax aus Detroit, die in den frühen 70er Jahren dazu genutzt wurde, um damit taubstumme Kinder zu therapieren. Das nur taschenrechnergroße Gerät ist verantwortlich für die verfremdeten Chorgesänge, die man auf Uranium hören kann.

Der historische Verriss: “Autobahn” (1974) von Kraftwerk

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